Geschichte des Eggerhauses 1995 - 2003
Im Jahr 1995 soll der sogenannte "Hausstock" einem modernen Wirtschaftsgebäude weichen. Um das bauhistorisch wertvolle Haus zu retten und für die Gemeinde Altmünster zu erhalten, wird beschlossen, es abzutragen und an einem anderen Ort wieder zu errichten.
Dafür wird im Dezember 1995 der "Verein zur Rettung und Erhaltung historischer Baukultur in der Gemeinde Altmünster" gegründet. Er wird 2002 auf "Kulturverein Eggerhaus" umgetauft.
Von Dezember 1995 bis April 1996 wird das Haus schließlich genauestens vermessen, dokumentiert und vorsichtig abgetragen. Alle demontierbaren Teile (Fensterstöcke, Gitter, Böden, Decken, Block, Dachstuhl etc.) werden nummeriert und fachgerecht gelagert.
Nach langwieriger Suche findet man endlich mit der Hilfe der Gemeinde ein passendes Grundstück in der Nähe des Kinderdorfes Altmünster und im August 1998 kann endlich mit der Wiedererrichtung des Gebäudes begonnen werden. Abgesehen davon, dass Ziegel das mächtige, zum Teil an die 70 Zentimeter dicke Steinmauerwerk ersetzen, bleibt alles "beim Alten".
Nach der Fertigstellung des gemauerten Erdgeschosses werden die bis zu 17 Meter langen Originalteile des Blockbaus und des Dachstuhls (wenn nötig) repariert und wie ein riesiges Puzzle zusammengefügt und mit langen Holznägeln verbunden. Mit der Dachgleiche im Oktober 1999 ist ein erster wichtiger Schritt zur Wiedererrichtung des "Eggerhauses", wie es von nun an heißt, getan.
Die Eindeckung mit Lärchenschindeln und die Verlegung der alten Originalböden und -decken kennzeichnen das Jahr 2000.
Die Installations-, Restaurierungs- und Einrichtungsarbeiten stellen sich - wie auch meist bei Neubauten - als am aufwändigsten heraus, sowohl in zeitlicher als auch in finanzieller Hinsicht.
Die Zuerkennung des "Förderpreises für Volkskultur" im Dezember 2001 stellt in diesem Zusammenhang eine besondere Motivation für das "Eggerhaus-Team" dar.
Vom Beginn der Vermessungs- und Dokumentationsarbeiten im Dezember 1995 bis zur Eröffnung des Eggerhauses am 16. August 2003 hat eine Handvoll fleißiger Idealisten fast 20.000 freiwillige, oft hochqualifizierte Arbeitsstunden geleistet und - mit der großzügigen Hilfe von Wirtschaftsunternehmen, der Marktgemeinde Altmünster und dem Land Oberösterreich - dieses verloren geglaubte Gebäude gerettet.